Existenzanalyse

Meine psychotherapeutische Ausrichtung und Methode ist die Existenzanalyse.

  • Die erste Stärke der Existenzanalyse liegt in der Betonung der geistig-personalen Dimension des Menschen - in Ergänzung zur psychischen und körperlichen. Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, hat mit seiner Betonung des Willens zum Sinn der Psychotherapie eine neue Ausrichtung gegeben und die leidende Person weder als reines Opfer ihrer Psychodynamik gesehen noch als Reiz-Reaktions-Box, die „umprogrammiert“ werden kann. Die Entscheidungsfähigkeit der Person und innere Freiheit der Wahl, wie sie handeln will, sind also zentral. Wenn es der Person als sehr wichtig und sinnvoll erscheint, kann die Psychodynamik überwunden werden.
  • Aufbauend auf diesem Menschenbild entwickelte Alfried Längle eine neue Emotionslehre und damit das heutige zentrale Tool meiner Arbeit als Existenzanalytikerin: die personale Existenzanalyse. Damit liegt die zweite Stärke unserer psychotherapeutischen Methode in der konkreten Arbeit mit unseren Gefühlen, sodass diese uns nicht überrollen oder uns fremd bleiben, sondern zur sogenannten integrierten Emotion werden.
  • Das therapeutische Geschehen ergibt sich aufgrund Ihrer Themen, die wir miteinander besprechen. Die Grundlage des existenzanalytischen Vorgehens ist die Phänomenologie: In der konkreten Sitzung schauen immer das an, was sich gerade zeigt, spüren dem nach, was Sie gerade beschäftigt, wir gehen dem konkreten Phänomen auf den Grund.
  • Als Existenzanalytikerin beziehe ich mich also erst mal nicht auf die Theorien in meinem Kopf, sondern ich gebe mich innerlich frei, um zu erfahren, wie dieses konkrete Phänomen - das was von Ihnen gerade bei mir ankommt - sich auf mich auswirkt. Was zeigt sich da? Das ist die Frage, von der ich mich als Existenzanalytikerin leiten lasse – mein Ausgangspunkt.
  • Das Ziel, das eigene Leben mit innerer Zustimmung und Entschiedenheit zu leben, erreichen wir in der psychotherapeutischen Arbeit über die Entwicklung der personalen Stellungnahme und den Schritt der Selbsttranszendenz. Konkret heißt das, wir arbeiten immer an vielen kleinen und gleichzeitig am großen Prozess der personalen Existenzanalyse: Es geht um das Annehmen des Gegebenen, das Verstehen dessen was in mir abläuft und führt über die Hinwendung zu mir selbst und zu meinem Gegenüber zum Auffinden einer personalen Stellungnahme und deren Umsetzung. In der spezifischen Situation wie im Gesamtzusammenhang des Lebens handelt es sich um das Aufspüren des inneren Ja zu diesem meinem einzigartigen Leben.
  • Die Beziehung zu mir selbst und die liebevolle Hinwendung zu mir wird in der therapeutischen Arbeit gefördert und gepflegt. Im Idealfall setzen Sie schließlich immer öfter das Eigene mit Entschiedenheit um aber in ständigem Austausch mit der Welt. Sie sind offen, sich gleichzeitig von der Welt anfragen und anregen zu lassen, um das Eigene dann wieder neu und anders umzusetzen und immer so weiter.
  • Dieser Austausch mit der Welt und das Vertrauen auf unser Gegenüber, die andere Person, auf die wir uns als Menschen immer beziehen, wird in der Psychotherapie quasi geübt bzw. manchmal erst neu gelernt, wenn das Vertrauen in andere Menschen besonders gestört ist. Darum legen wir in der Existenzanalyse das Hauptaugenmerk auf die Pflege der guten wertschätzenden stärkenden Beziehung zwischen Klient*in und Therapeutin.
  • Die Klientin/der Klient soll genug Raum und ein sicheres Gefühl haben, sich wohl und wert geschätzt fühlen - und mit allen Anliegen ernst genommen. Was in dieser vertrauensvollen Beziehung erprobt wird, soll seinen Niederschlag im gesamten Lebensvollzug der Klientin/ des Klienten finden. Die Beziehung ist tragfähig, wenn die Therapeutin authentisch bleibt, das heißt echt, glaubwürdig und zuverlässig. Als Existenzanalytikerin bin ich als ganze Person da und gebe auch etwas von mir Preis, wenn es der therapeutischen Beziehung und dem Genesungsprozess der Klientin/des Klienten dienlich ist.

Ich sehe das Ziel der existenzanalytischen therapeutischen Begleitung in einem erfüllteren Leben, in dem das Leiden gut gehalten und mitgetragen werden kann und so manches an Schwere verliert, weil das Gute spürbarer geworden ist.